Wenn agiles Arbeiten nicht nur eine Floskel bleibt…
24.03.2021
Jeden Tag strikt von 9 bis 18 Uhr im Büro arbeiten? Nicht erst durch die „Corona-Krise“ gehört in vielen Jobs feste Zeit- und Ortsgebundenheit der Vergangenheit an. Stattdessen wird agiles Arbeiten immer beliebter. Je weiter die Digitalisierung voranschreitet, desto wichtiger wird diese Form der Arbeit. Es ist die unternehmerische Antwort auf steigende Komplexität und Volatilität.
Im Kern bedeutet agiles Arbeiten größere Flexibilität, schnellere Handlungsfähigkeit und die Bereitschaft, innovativ zu denken und zu arbeiten – statt an veralteten Prozessen festzuhalten. Ohne agiles Arbeiten werden es Unternehmen künftig schwer haben, auf dem Markt zu bestehen, da sie gezwungen werden, immer schneller und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Dies wird nur gelingen, wenn Firmen die passenden Strukturen und insbesondere die Unternehmenskultur schaffen.
Doch wie gelingt die Einführung? Agiles Arbeiten lässt sich nicht von oben anordnen. Unternehmen können nicht einfach beschließen, von nun an flexibler zu reagieren oder schnellere Prozesse einzuführen. Damit die flexible Arbeitsorganisation wirklich funktionieren kann, müssen vielmehr die nötigen Voraussetzungen erfüllt werden. Es bedarf eines ganzheitlichen Vorgehens, einer klaren Vision, die aktive Einbeziehung der Mitarbeiter und vor allem Geduld.
In diesem Kontext sind klare juristische Vorgaben unverzichtbar. Diese stellen die grundlegenden Spielregeln im Unternehmen auf und stärken zudem die Vertrauenskultur, ohne die agiles Arbeiten nur eine Floskel wäre. Maßgeblich für die juristischen Überlegungen ist die mit der Agilität einhergehende Entgrenzung der Arbeit, denn neben den klassischen Hierarchien fällt auch größtenteils die Zeit- und Ortsgebundenheit weg.
Durch die Flexibilisierung von Arbeitsort und Arbeitszeit werden Unternehmen mit formalen und juristischen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere der Daten- und Arbeitsschutz müssen in den vom Unter-nehmen zu setzenden Leitplanken (z. B. via Unternehmensrichtlinien) Berücksichtigung finden.